Schwenk-Effekte in der Himmelsmechanik

Franz Heeke

Eine Fluessigkeit in einem Glas rotiert, wenn sie exzentrisch geschwenkt wird. Meine Hypothese: “Schwenk-Effekte“ dieser Art spielen eine bedeutende Rolle in der Himmels-Mechanik. Sie treiben und steuern die Rotation der Sonne und Planeten und beeinflussen wahrscheinlich auch unser Klima. Die vermutete Wirkungsweise ist in nachfolgenden Kapiteln beschrieben. Alle zentralen Himmelskoerper werden durch ihre Satelliten mehr oder weniger exzentrisch um den jeweiligen System- Schwerpunkt herum geschwenkt.

 

Folgerungen

(a) Die Planeten zwingen der Sonne ueber Schwenk- Effekte eine differentielle Rotation auf, die mit der Konstellation der Planeten variiert. Die differentielle Rotation erzeugt Turbulenzen und Wirbel, die wir als Sonnen- Flecken und Sonnen-Aktivitaeten wahrnehmen.
(b) Die Monde der grossen Planeten beschleunigen die Rotation ihres Planeten so stark, dass an seinem Aequator Materie abgeschleudert werden kann. Die abgeschleuderte Materie bildet Planeten- Ringe oder Teile davon.
(c) Mittlere Dichte und Abplattung der Planeten haengen ab vom Verhaeltnis Umfangs- Geschwindigkeit zu Entweich- Geschwindigkeit. Ueber ihre Einwirkung auf die Rotation des Mutter- Planeten beeinflussen Monde damit auch dessen Dichte und Abplattung. Das gilt im Prinzip auch fuer die Planeten und unsere Sonne, sowie fuer Exo-Planeten und deren Sonnen.
(d) Die Planeten in unserem Sonnen- System haben sich ueber Drehimpuls- Austausch so eingeordnet, dass die gegenseitigen Stoerungen Minimalwerte erreichen. Das drueckt sich wahrscheinlich aus im Titius- Bode Gesetz.
(e) Nebular- Hypothesen, wonach alle Himmelskoerper des Sonnen- Systems aus dem gleichen rotierenden Ur- Nebel oder Scheibenstern entstanden sein sollen, sind nicht mehr haltbar. Zumindest einige Planeten oder Monde sind getrennt entstanden, wurden eingefangen und haben sich eingeordnet.

Die Zukunft wird zeigen, welche dieser Folgerungen richtig oder falsch sind.

1. Schwenk-Effekte - Definition und Erlaeuterungen

Das Phaenomen einer rotierenden Fluessigkeit in einem geschwenkten Glas ist bekannt. Die Fluessigkeit erhaelt ihren Drehimpuls aus der ungleichfoermigen Bewegung, die Rotationsachse steht senkrecht zur Schwenk- Ebene. Meines Wissens gibt es keinen Fachausdruck fuer dieses Phaenomen, deshalb hier der Begriff “Schwenk-Effekte“. Ein rotierender Teller auf dem Stab eines Jongleurs dreht sich nach dem gleichen Prinzip, genauso wie ein Gewicht, welches an einem Faden umher geschwenkt wird. Auch sportliche Hammer- Werfer nutzen Schwenk- Effekte, wenn sie den Hammer vor dem Fortschleudern beschleunigen.

Vom physikalischen Prinzip her sind Schwenk- Effekte vergleichbar mit der Funktion einer Schaukel Figure-2 ( figure2.html ). Sie beruhen auf dem “Anheben” von Massen gegen Fliehkraefte. Aufgrund unterschiedlicher Fliehkraefte reagieren Massen auf verschiedenen Radien unterschiedlich (differentiell) auf eine Schwenk- Bewegung. Massen auf grossem Radius erhalten wegen groesserer Fliehkraft beim “Anheben“ mehr Energie.

Grundsaetzliche Ueberlegungen ueber Schwenk- Bewegungen in der Himmelsmechanik sind nicht neu. Schon Galileo Galilei studierte vor ueber 400 Jahren Wasser- Bewegungen in einer geschwenkten Vase. Er versuchte, die Gezeiten der Meere zu erklaeren und wies darauf hin, dass die Erdrotation, in Verbindung mit dem Umlauf der Erde um die Sonne, zu Beschleunigungen und Verzoegerungen der Erd- Oberflaeche in einem Halbtages- Rhythmus fuehrt Refs [01] ( refs.html ). Prinzipiell gilt das auch fuer die Sonnen- Oberflaeche, in Verbindung mit der Rotation der Sonne und ihrem Umlauf um den System- Schwerpunkt. Galilei's Gezeiten- Theorie wurde spaeter verworfen, ist vielleicht teilweise aber doch richtig, wenn fuer die Erde die Schwenk- Bewegung um das Baryzentrum Erde- Mond einbezogen wird.

Als Ingenieur und Amateur- Astronom habe ich mich nun seit ueber 40 Jahren mit Schwenk- Effekten beschaeftigt, angeregt durch eine Arbeit von Paul D. Jose (1965): "Sun's motion and sunspots" - [02]. Alle zentralen Himmelskoerper werden durch ihre Satelliten mehr oder weniger exzentrisch umher geschwenkt, abhaengig von der Masse und den Umlaufbahnen der Satelliten. Das erzeugt nach meiner Theorie im Zentralkoerper Drehimpuls, wenn dieser gasfoermig oder in gewissem Grade "elastisch" ist. Bei gasfoermigen Zentralkoerpern kommt es dabei zu einer differentiellen Rotation, weil deren Massen auf unterschiedlichen Radien unterschiedlich auf die jeweilige Schwenk- Bewegung reagieren. Die Rotations- Achse des Zentralkoerpers stellt sich moeglichst senkrecht zur Schwenk-Ebene, zur mittleren Umlaufebene des oder der Satelliten.

Meine Theorie muss anhand mathematischer Modelle ueberprueft werden. Im Kapitel 6 sind Hinweise gegeben auf moegliche Ueberpruefungen. Vielleicht erweisen sich meine Thesen irgendwann als richtig.

2. Schwenk-Bewegung der Sonne - Sonnenflecken

2.1 Schwenk - Bewegung der Sonne

Paul D. Jose berechnete die grosse Schwenk- Bewegung der Sonne um das Massen- Zentrum des Sonnen- Systems fuer die Jahre von 1843 bis 2013, Figure-1 ( figure1.html ) Er verwendete dabei, wohl aufgrund der damals noch geringen Rechner-Kapazitaeten, nur die Daten der 5 aeusseren Planeten. Jose verglich die so berechnete Schwenk- Bewegung mit den damals vorliegenden Sonnenflecken- Kurven und fand deutliche Parallelen. Er kam zu folgender Schlussfolgerung: "Die aufgezeigten Zusammenhaenge bedeuten, dass bestimmte dynamische Kraefte, die von den Planeten- Bewegungen aus auf die Sonne einwirken, die Ursache der Sonnen- Aktivitaet sind.“ und weiter: "Aehnliche vorlaeufige Studien fuer Erde und Mond deuten an, dass vielleicht auch die Wetter-Bedingungen auf unserer Erde von solchen Kraeften beeinflusst werden."

Nach meiner Meinung erzeugen die von Jose genannten "bestimmten dynamischen Kraefte" die zur Diskussion gestellten Schwenk- Effekte. In der Erklaerung der Sonnenflecken muessen aber die Inneren Planeten mit beruecksichtigt werden. Die von Jose berechnete grosse Schwenk- Bewegung der Sonne ist auszugsweise in Figure-1 wiedergegeben. Dieser grossen Bewegung sind engere Schwenk- Schleifen ueberlagert, die von den Inneren Planeten ausgehen. Der Planet Merkur erzeugt eine System-Schwerpunkt-Verlagerung aus der Sonnen-Mitte heraus von etwa 10 km, die Venus von 260 km, die Erde von etwa 450 km und der Mars von 75 km. Die von der Venus und der Erde erzeugten Schwerpunkt- Verlagerungen sind in der Groesse vergleichbar mit den System-Schwerpunkt-Verlagerungen im Saturn- oder Jupiter-System, Figure-2 ( figure2.html ) mit den kurzen Rotations- Perioden dieser Planeten. Das fuehrt zu folgender grundsaetzlichen Erklaerung der Sonnenflecken, wobei die solaren Aktivitaeten insgesamt natuerlich komplexer sind.

2.2 Sonnenflecken

Die Energie- Uebertragung bei Schwenk-Bewegungen geschieht durch “Anheben“ von Massen gegen Fliehkraefte. (Figure-2 / Schaukel - System). Da Massen auf grossem Radius staerkeren Fliehkraeften unterliegen, erhalten sie bei einer Schwenk- Bewegung mehr Energie als die Massen auf kleinem Radius. Der Sonne wird so eine differentielle Rotation aufgezwungen. Die differentiell rotierenden Massen reiben sich aneinander und die erzeugten Wirbel und Turbulenzen sind das, was wir als Sonnen- Flecken und -Aktivitaeten beobachten. Dabei ist zu erwarten, dass der Energie- Austausch zwischen den differentiell rotierenden Massen aufgrund der unterschiedlichen Dichte im Sonnen- Innern insgesamt sehr komplex ist.

Die Polaritaet der Sonnenflecken kehrt sich um, wenn sich die Schwenk- Bewegung grundsaetzlich aendert. Unsere Sonne wird nach der Jose-Kurve, Figure-1 ( figure1.html ) abwechselnd ueber groessere und kleinere Schleifen geschwenkt. Jeder Schleifen- Durchlauf deckt sich zeitlich etwa mit einer Flecken- Periode. Ein neuer Zyklus beginnt, wenn die Sonne von einer Schleife in die naechste wandert, sich also Schleifen- Radius und Schwenk- Geschwindigkeit deutlich aendern. Dabei kommt es zu einer Umkehr der Polaritaet. Nach einer Arbeit von A.G. Tatow, Ref [29] ( refs.html ) rotiert die Sonne in Aequator-Naehe schneller beim Durchlauf einer kleinen Schleife (Zyklen mit gerader Zahl), sie rotiert dort langsamer beim Durchlauf einer grossen Schleife (Zyklen mit ungerader Zahl). Dann fallen Massen in Naehe des Aequators zurueck, die Drehrichtung der Wirbel kehrt sich um. Das erscheint plausibel, muss aber physikalisch- mathematisch noch erklaert werden.

Veraenderungen in der allgemeinen und der differentiellen Rotation der Sonne im Verlauf der Flecken- Zyklen sind in einer Reihe von Forschungs- Arbeiten beschrieben, etwa [03]-[06]. Diese Arbeiten stuetzen meine Erklaerung.

3. Rotation der Sonne und Planeten

Wenn Schwenk-Effekte die Rotation der Sonne antreiben, muss das in gleicher Weise fuer Planeten gelten. Das erklaert wahrscheinlich auch die Bildung von Planeten- Ringen.

3.1 Rotations - Steuerung

Meine Hypothese sagt nicht, dass Sonne und Planeten ihren gesamten Rotations- Drehimpuls ueber Schwenk-Effekte erhalten haben. Ein Teil der Rotations- Energie stammt sicherlich aus ihrer Entstehung (Dreh-Impuls-Erhaltung). Aber die Satelliten, Planeten oder Monde, bestimmen die Rotations- Periode des jeweiligen Zentralkoerpers und die Lage seiner Rotations- Achse. Letztere stellt sich, unter Beruecksichtigung der Traegheits- Momente, moeglichst senkrecht zur mittleren Umlaufebene des oder der Satelliten.

In den Quellen Refs [25] und [26] ( refs.html ). wird in mathematischen Formeln ein Zusammenhang aufgezeigt zwischen der Rotations- Periode einer Zentralmasse und den Massen und Umlauf- Perioden ihrer Satelliten. Dabei zeigen diese Formeln, dass Satelliten (Monde oder Planeten) neben ueber ihre Masse einen umso staerkeren Einfluss auf die Rotations- Periode der Zentralmasse haben, je enger ihre Umlauf- Bahnen sind. Das zeigt sich auch in Figure-2 und wurde fuer die Sonne im vorhergehenden Kapitel beschrieben. Der System-Schwerpunkt liegt dann nur wenig ausserhalb der Mitte der Zentral- Masse.

Bei den grossen Planeten zeigen sich, wie bei der Sonne, differentielle Rotationen. Das ist in geringem Ausmass zu erwarten. Im Falle der Erde sind die "Jet Streams" vielleicht Ausdruck einer differentiellen Rotation.

Die Einwirkung der Planeten auf die Lage der Sonnen- Achse wird in neueren Forschungs- Berichten ebenfalls bestaetigt und etwa wie folgt beschrieben [07] : "Planets make their star wobble" oder [08]: "Die Schwerkraft der Planeten laesst die Sterne im Rhythmus der Umlaufzeiten pendeln. Jupiter etwa, mit 318 Erdmassen groesster Planet unseres Sonnensystems, zieht die Sonne mit 20 Meter pro Sekunde hin und her". Fuer das System Erde- Mond liegen aehnliche Berichte vor. Die franzoesischen Forscher Jacques Laskar und Philippe Robutel wiesen in Komputer- Simulationen nach, dass unser Mond die Lage der Erdachse stabilisiert und bestimmt [09].

Diese angefuehrten Forschungs- Arbeiten stuetzen meine Thesen, wobei die Wirkung aber wohl Schwenk- Effekten zugeordnet werden muss, statt der hier genannten Schwerkraft.

3.2 Planeten - Ringsysteme

Nach meiner Meinung kann die Rotation eines Planeten ueber Schwenk-Effekte auch so stark beschleunigt werden, dass es zum Abschleudern von Materie kommt. Das koennte die Bildung von Planeten- Ringen erklaeren. Dabei darf man aber annehmen, dass das Abschleudern nicht durch Fliehkraefte allein bewirkt wird. Eruptionen oder Wirbelstuerme koennen diesen Vorgang unterstuetzen. In der Umlaufbahn selbst kann sich die abgeschleuderte Ring-Materie dann noch vermischen mit eingefangenen kosmischen Partikeln, oder Bruchstuecken anderer Himmelskoerper.

Figure-2 ( figure2.html ) zeigt, grob errechnet, die Schwenk- Bewegungen der Planeten Jupiter und Saturn. Diese sind, aufgrund der kurzen Mond- Umlaufzeiten, viel enger und schneller als die der Sonne. Beide Planeten werden jeweils in weniger als 20 Tagen entlang einer Schleife geschwenkt. Dabei zeigen sich aber erkennbare Unterschiede: Die Schwenk- Bewegungen des Jupiter sind erratisch, die des Planeten Saturn gleichfoermiger. Das muss sich in den Oberflaechen der Planeten widerspiegeln. Tatsaechlich ist die Oberflaeche des Jupiter ja unruhiger als die des Saturn. Wahrscheinlich ist der "Grosse Rote Fleck" des Jupiter eine den Sonnenflecken vergleichbare Erscheinung.

Die schnellen Schwenk- Bewegungen der grossen Planeten bewirken also nach meiner Meinung deren schnelle Rotation, die zum Abschleudern von Materie, und zur Bildung von Planeten- Ringen, fuehrt. Diese Annahme wird gestuetzt durch die Tatsache, dass Planeten- Ringe bisher nur beobachtet werden bei den Planeten Saturn, Jupiter, Uranus und Neptun, hier aufgelistet in der Reihenfolge der Groesse ihres Ring- Systems. Aus der Tabelle 2 ( figure2.html ) ist zu ersehen, dass diese Planeten in der gleichen Reihenfolge ein relativ guenstiges Verhaeltnis aufweisen von Aequator- Umfangs- Geschwindigkeit zu Entweich- oder Orbital- Geschwindigkeit.

3.3 Dichte der Planeten und Sonne

Die Zahlen der Tabelle 2, Figure-2 zeigen, dass das Verhaeltnis "Aequator- Umfangs- Geschwindigkeit zu Entweich- oder Orbital- Geschwindigkeit" auch die mittlere Dichte der Planeten bestimmt. Eine solche Verknuepfung erscheint plausibel. Die bei der Rotation auftretenden Fliehkraefte wirken der Kontraktion und Verdichtung entgegen. Dies umso mehr, je guenstiger das erwaehnte Verhaeltnis ist. Aus der Tabelle ist desweiteren zu ersehen, dass die Abplattung der Planeten ebenfalls dem erwaehnten Verhaeltnis folgt. Das ist in gleicher Weise zu erwarten.

Wenn meine Theorie richtig ist, steuern Schwenk-Effekte also nicht nur die Rotation der Planeten, sondern beeinflussen dadurch auch deren Durchmesser, Form und mittlere Dichte. Das muss im Prinzip auch fuer die Sonne gelten und fuer andere Stern- Systeme.

4. Entstehung und Struktur des Sonnen - Systems

Wenn sich bestaetigt, dass die Rotation der Sonne von den Planeten bestimmt wird, draengen sich neue Ueberlegungen auf zur Entstehung des Sonnen- Systems.

Bisherige Theorien gehen zumeist zurueck auf Ueberlegungen von Kant und Laplace: Es wird angenommen, dass Sonne, Planeten und Monde etwa gleichzeitig aus einem flachen, rotierenden Ur- Nebel oder “Scheiben-Stern“ entstanden sind. Dabei kann aber die Verteilung des Gesamt- Drehimpulses nur schwer erklaert werden. Die Sonne vereinigt etwa 99,9 % der Masse des Sonnen- Systems auf sich, hat aber in ihrer Rotations- Bewegung weniger als 1 % des System- Drehimpulses. Das ist mit bisherigen Theorien nur vereinbar, wenn man annimmt, dass die Sonne irgendwann sehr viel ihres urspruenglichen Drehimpulses abgegeben hat an die Planeten und Monde. Wie das geschehen sein koennte, bleibt umstritten.

Die bestehende System- Drehimpuls- Verteilung erklaert sich von selbst, wenn meine Theorie sich als richtig erweist. Ebenso erklaert sich die Lage der Sonnen- Achse und Aequator- Ebene. Letztere richtet sich aus nach der mittleren Umlaufebene der Planeten. Es ist damit leicht vorstellbar und wahrscheinlich, dass einzelne Koerper des Sonnen- Systems getrennt entstanden sind und sich dann einordneten.Wir wissen, dass kuenstliche Satelliten unser Sonnen- System verlassen koennen, um sich vielleicht in einem anderen System einzuordnen. Ebenso moegen auch natuerliche Himmelskoerper, Planeten, Monde und Kometen, ein System verlassen und von einem anderem eingefangen werden, wenn der verlassene Zentralkoerper etwa Masse verliert.

Meine Theorie erleichtert wahrscheinlich auch ein Verstehen des Gesetzes von Titius- Bode. Der Drehimpuls- Austausch zwischen Planeten und der Sonne ist nicht einseitig. Es treten Rueckwirkungen auf von der Sonne hin zu den Planeten (Abschleudern von Sonnen- Wind etc.) und zwischen den Planeten untereinander. Bei einem solchen Drehimpuls- Austausch streben die Planeten vermutlich Bahnen an, auf denen die gegenseitigen Stoerungen Minimalwerte erreichen. Das koennte im Titius- Bode Gesetz zum Ausdruck kommen. Der aeussere Planet Neptun folgt diesem Gesetz nicht, was plausibel erscheint. Aufgrund des grossen Abstandes zu den anderen Planeten sind die gegenseitigen Stoerungen hier bereits gering. Zum anderen fehlt nach dem Titius- Bode Gesetz zwischen Mars und Jupiter ein Planet. Stattdessen findet sich dort der Planetoiden- Guertel mit zahllosen kleineren Himmelskoerpern. Es liegt die Vermutung nahe, dass umher wandernde Kleinplaneten sich in diesen freien Bereich eingeordnet haben und vielleicht auch noch weiterhin einordnen.

Wenn das Titius- Bode Gesetz Bereiche angibt, in denen Planeten oder andere Satelliten relativ stabile Umlauf- Bahnen finden, erklaert sich wohl auch, warum die Planeten Merkur und Venus, und die Monde im Sonnen- System, keine Satelliten haben. Vielleicht gibt es um diese Himmelskoerper herum keine Abstands- Bereiche, in denen langfristig stabile Orbits moeglich sind. Krater auf Merkur, Venus und den Monden zeugen von vielen Zusammenstoessen mit anderen Himmelskoerpern. Da sollte es auch Begegnungen gegeben haben, die zu einem Einfangen zumindest kleinerer Satelliten fuehren mussten.

5. Schwenkeffekte und Klima

Nach meiner Meinung koennen Schwenk-Effekte in mehrfacher Weise auf unser Wetter und Klima einwirken, sowohl ueber die Schwenk- Bewegung der Sonne, als auch ueber die Schwenk- Bewegung der Erde selbst. Wie gross oder gering diese Einwirkungen jeweils sind, mag dabei zunaechst offen bleiben:

5.1 Schwenk- Bewegung der Sonne

Von der Schwenk- Bewegung der Sonne ausgehend sind folgende Wirkungen moeglich:

- Einfluesse, die direkt von den Sonnen- Aktivitaeten ausgehen (Eruptionen, Sonnenflecken etc.).
- Veraenderungen der Solar- Konstanten bei Beschleunigung oder Verlangsamung der Sonnen- Rotation. Es aendert sich dann der Radius und die mittlere Dichte der Sonne, damit auch die Solar- Konstante.
- Ablenkung des Sonnen- Windes, wenn die Sonnen- Achse aufgrund der Schwenk- Bewegungen taumelt [07|, oder sich die Richtung der Schwenk- Bewegung aendert.

Mit der Bewegung der Sonne, Sonnenflecken und deren Auswirkungen auf Klima und Klimawandel hat sich Dr. Theodor Landscheidt (1927-2004) lange beschaeftigt Refs [15] ( refs.html ) . In seinen und anderen Publikationen [16]-[18][28] sind Veraenderungen der Solar- Konstanten und des Sonnen- Durchmessers im Verlauf der Flecken- Zyklen beschrieben. Diese Forschungs-Ergebnisse stuetzen meine Theorie.

5.2 Schwenk- Bewegung der Erde

Der Mond schwenkt unsere Erde im Prinzip in gleicher Weise umher, wie die Planeten die Sonne (Jose) [02]. Dabei sind folgende Rueckwirkungen auf das Klima denkbar:

- Beschleunigungen / Verzoegerungen von Luft- und Wasser- Massen durch die mit wechselndem Mond- Abstand variierenden Schwenk- Bewegungen.
- Beschleunigungen / Verzoegerungen der Erd- Rotation durch Stoerungen der Mondbahn, die dann zu Veraenderungen globaler Luft- und Wasser- Zirkulationen fuehren (z.B. El Nino, Jet- Streams).
- Verlagerungen der Erdachse infolge von Schwenk- Bewegungen, die auch Ablenkungen globaler Zirkulations- Systeme verursachen moegen.

Es ist bekannt, dass die Rotations- und Pol- Bewegungen der Erde sowohl laengerfristig als auch kurzfristig schwanken [10][11]. Die Laenge eines Tages (LOD) variiert um Millisekunden und die Pole wandern gelegentlich aus noch nicht geklaertem Grunde um mehrere Meter aus ihrer Mittel- Lage heraus. Es kann nicht falsch sein, Schwenkeffekte in die Ursachen- Forschung mit einzubeziehen. Wenn Planeten ihrer Sonne eine Taumel- Bewegung aufzwingen [07], muss das auch fuer Mond und Erde gelten. Erratische Schwenk- Bewegungen koennen dann wohl auch Erdbeben oder Vulkan- Ausbrueche ausloesen, die sich zusaetzlich auf das Klima auswirken. Der Vulkan Tambora in Indonesien schleuderte 1815 ueber 100 Kubik- Kilometer Vulkangestein und Asche in die Atmosphaere. Schwefel- Daempfe und Asche- Partikel kreisten mit den aequatorialen Luft- Stroemungen viele Monate um die Erde. Sie verringerten die Sonneneinstrahlung und die Durchschnitts- Temperaturen sanken weltweit um mehrere Grad. Das folgende Jahr 1816 wurde bekannt als das "Jahr ohne Sommer". Diese Katastrophe fiel in das Sonnenflecken- "Dalton Minimum" hinein. Ein aehnliches Minimum wird nun erwartet.

Die wichtigsten externen Stoerungen der vom Mond bestimmten Erd- Schwenk- Bewegung gehen von der Sonne und den Nachbar- Planeten aus. Bei den Nachbar- Planeten mag sich das Augenmerk auf den Mars richten. Die "Quasi biennale Oszillation" der Stratosphaere, die von grosser Bedeutung fuer das Klima unserer Erde ist [12], hat eine aehnliche Periode wie die synodische Periode der Planeten Erde- Mars (etwa 2.14 Jahre). In verschiedenen Forschungs- Arbeiten [19] wird auch ueber Veraenderungen der Planeten-Bahnen im Verlauf der Sonnenflecken- Zyklen berichtet [20][21] ( refs.html ). Das kann ebenfalls zu Klima- Veraenderungen fuehren. [12].

6. Moegliche Ueberpruefungen und Tests

Es liegt nahe, meine Theorie ueber die aufgezeigten Zusammenhaenge zu ueberpruefen. Hinweise fuer die Richtigkeit, oder Unhaltbarkeit der Theorie, erwarte ich vor allem von

6.1 Labor- Versuchen

Schwenkeffekte koennen offensichtlich ueber Experimente naeher erforscht werden. Bei den Versuchen muss sich zeigen, dass die Rotations- Geschwindigkeit der geschwenkten (nicht starren) Masse abhaengt von der Schwenk- Frequenz, waehrend der Gradient der differentiellen Rotation vom Unterscied in den Radien bestimmt wird. Die Rotations-Achse stellt sich senkrecht zur Schwenk- Ebene.

6.2 Ueberarbeitungen der Jose-Studie

Eine Ueberarbeitung und Erweiterung der Jose- Studie wird zu neuen Erkenntnissen fuehren, wenn die damals (1965) nicht beruecksichtigten Inneren Planeten in die Berechnung mit eingehen. Die Schwenk- Bewegungen der Inneren Planeten ueberlagern die grosse Schwenk- Bewegung der Sonne (Figure-1). Sie haben einen starken Einfluss auf die Sonnen- Rotation (Formeln von Jacques Bouet [25] und Samy Esmaeil [26]). In die Ueberarbeitung der Studie muss auch die Arbeit von A.G. Tatow Ref [29] eingehen.

6.3 Planeten - Forschungen

Die Formeln [25] und [26] muessen auch fuer Exo- Planeten und deren Zentral- Sonnen gelten. Entsprechende Nachrechnungen moegen zu interessanten Ergebnissen fuehren.

Die Planeten- Daten der Tabelle 2 zeigen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Verhaeltnis von Entweich- Geschwindigkeit (Masse) zu Umfangs- Geschwindigkeit eines Planeten einerseits und seiner Dichte und Elliptizitaet andererseits. Das erscheint plausibel und muss im Prinzip auch fuer die Sonne und andere Sterne gelten. Die Erforschung dieser Beziehungen kann neue Erkenntnisse bringen in Fragen der Stern- Helligkeit und der Spektral- Klassen.

6.4 Studien zur Sonnen- Aktivitaet

Die Sonnen- Aktivitaeten haben grosse Bedeutung sowohl fuer die Raumfahrt und den Welt- Funkverkehr, als auch fuer die Klima- Forschung. Folgende grundsaetzlichen Aussagen muessen ueberprueft werden:

- Die Planeten zwingen der Sonne eine differentielle Rotation auf, die mit der Konstellation der Planeten variiert. Das führt zur Entstehung von Wirbeln und zu Schwankungen in der Rotation der Sonne.
- Bei Beschleunigung ihrer Rotation blaeht sich die Sonne auf, ihr Durchmesser wird groesser, die mittlere Dichte geringer. Damit aendert sich die "Solarkonstante" im Verlauf der Flecken- Zyklen.

6.5 Forschungen zum Maunder- und “Landscheidt“ - Minimum

Im Maunder Minimum (17. Jahrhundert) rotierte die Sonne schneller, die Flecken- Zyklen blieben aus und das Klima wurde kaelter (kleine Eiszeit). Es kam zu Miss- Ernten und regional zu extremen Duerre- Perioden und Hungers- Noeten. Nach meiner Theorie muss das erklaerbar sein ueber weniger exzentrische Schwenk- Bewegungen der Sonne.

Bereits 1989 sagte Dr. Landscheidt [15] fuer die jetzige Zeit ein aehnlich laengeres Flecken- Minimum voraus, mit einem Tiefpunkt um das Jahr 2030 herum. Derzeit (2017) erleben wir wohl bereits die erste Phase dieses “Landscheidt“- Minimums. Der derzeitige Flecken- Zyklus 24 ist der schwaechste seit 100 Jahren und der folgende Zyklus 25 soll nach Experten- Einschaetzung noch schwaecher ausfallen, mit einem sehr niedrigen Maximum um 2025 herum.

Wenn diese Vorhersagen eintreffen, wird sich das Welt- Klima in den naechsten Jahren anders entwickeln als von der Mehrzahl der Klima- Experten noch prognostiziert. Die zu erwartende Abkuehlungs- Phase wirkt dann zeitweise dem vieldiskutierten Treibhaus- Effekt entgegen. Nach historischen Vergleichen ist dabei mit einer Zunahme extremer Klima- Ereignisse zu rechnen (atypische Winter und Monsun- Ablaeufe, ungewoehnliche Wirbelstuerme, lange Duerre- Perioden). Dabei spielen durch Schwenk- Effekte verursachte Ablenkungen globaler Zirkulations- Systeme in Ozeanen (El Nino, Golf- Strom) und in der Atmosphaere (Jet-Streams) wohl eine groessere Rolle als Aenderungen in der globalen Durchschnitts- Temperatur.

Im Forschungs- Bericht [20] ist beschrieben, dass sich die Sonnenflecken- Zyklen auch in Schwankungen der Erd- Rotation abzeichnen. Das wird vom Geo-Forschungs-Zentrum in Potsdam bestaetigt: “Auch die Schwankungen in der Sonnenstrahlung finden sich in der Rotationsdauer der Erde wieder. Dazu gehoeren z.B. der 11- und der 22- jaehrige Flecken-Zyklus ....“ [30]. Es bleibt damit abzuwarten, wie sich der naechste schwache Zyklus auf die Erd- Rotation auswirkt. Bei staerkerer Schwankung koennen sich vorhandene Spannungen in der Erdkruste entladen, was zu ungewoehnlichen Erdbeben oder besonders starken Vulkan- Ausbruechen fuehren mag. Dabei ist zu erinnern an die Tambora- Eruption 1815 im "Dalton Minimum“ (Kapitel 5.2) oder an den Pinatubo -Ausbruch in den Philippinen 1991, mit einer weltweiten Abkuehlung um 0,5 Grad C. Nachfolgend stiegen die Weltmarkt- Preise fuer Getreide stark an.

6.6 Berechnungen zum Titius-Bode Gesetz

Wenn das Titius- Bode Gesetz Abstaende bezeichnet, in denen die gegenseitigen Stoerungen der Planeten minimal sind (Kapitel 4), muss das in Komputer- Simulationen ueberpruefbar sein. Es darf dann vermutet werden, dass Kleinplaneten auf unregelmaessigen Bahnen sich weiterhin in den Planetoiden- Guertel zwischen Mars und Jupiter einordnen. Vielleicht ist das irgendwann beobachtbar. Die Frage, ob hier aus mehreren Kleinplaneten auch ein groesserer Planet entstehen kann, ist spekulativ, aber vielleicht eine Ueberlegung wert. In der Stabilitaet von Planeten- Bahnen geht es aber nicht allein um optimale Abstandsbereiche. Die Planeten muessen auch ihre Bahn- Ebenen annaehern. Das Sonnensystem waere nicht stabil, wenn die Bahnen der grossen Planeten stark gegeneinander geneigt waern. Auch das wird sich in Komputer- Simulationen zeigen.

6.7 Forschungen zur Erdgeschichte

Nach erdgeschichtlicher Forschung rotierte die Erde in der Fruehzeit des Sonnen- Systems schneller als heute [24], die Aequator- Ebene lag anders geneigt und der Abstand des Mondes war kleiner. Aufgrund der schnellen Rotation muessen Durchmesser und Abplattung der Erde damals groesser gewesen sein als jetzt und ihre mittlere Dichte war geringer. Vielleicht lohnen Nachrechnungen mit den Formeln [25] und [26] ( refs.html ). Die damalige andere Lage des Erd- Aequators kann nur ueber eine andere Neigung der Mondbahn- Ebene erklaert werden. Dabei muss eine groessere Neigung der Mondbahn- Ebene verbunden gewesen sein mit einer geringeren Stabilitaet des Systems (staerkere Taumel- Bewegungen der Erde). Vielleicht laesst sich auch das nachweisen.

Die Frage, welche Durchmesser unsere Erde und ihre Atmosphaere hatten, bevor sich die Rotation verlangsamte, hat durchaus praktische Bedeutung. Mit der Verzoegerung der Erd- Rotation gingen gewaltige Massen an Kohlendioxyd und anderen Gasen in feste oder fluessige Stoffe ueber (Kohle, Erdoel, Kalkstein, Erze, Salze). Dieser Vorgang wird nun durch massive Verbrennung fossiler Brennstoffe und durch industrielle Prozesse spuerbar umgekehrt. Das fuehrt, neben dem vieldiskutierten "Treibhaus- Effekt" und dem Ansteigen der Meeres- Spiegel, auch zur Veraenderung der Traegheits- Momente der Erde. Vielleicht sind diese Veraenderungen klein, aber doch nachweisbar und von Einfluss auf unser Klima, etwa durch Veraenderung der Gezeiten- Stroeme.

F. Heeke - Homepage 10-99 (last updated 01-2017)

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